Auf nach Island!

Ja, der Titel sagt eigentlich schon alles.
Aber jetzt hab' ich endlich mal Raum, Dampf abzulassen!

Ich habe in den letzten 2 Jahren gute 600 (sechshundert!) Bewerbungen für mein Betätigungsfeld geschrieben, als EDV-Datenkaufmann, Fachinformatiker, Systemadministrator und so weiter. Ich habe ausnahmslos Absagen bekommen.

Unsere Regierung klagt also über Facharbeitermangel. Wisst Ihr was, liebe Politiker? Fickt euch. Ich hatte die Chance auf eine Weiterbildung zum Netzwerkadministrator inklusive etlicher Zertifikate. Was fehlte, war der passende Bildungsgutschein - Ich arbeite ja noch keine 5 Jahre Sozialversicherungpflichtig. Jemand mit dem WILLEN, das durchzuziehen, mit einem erweiterten Realschulabschluss im oberen Notenbereich (Durchschnitt 2,34), jemand der in diversen Maßnahmen statt teilzunehmen, einfach zum Unterrichten geschickt wird, ist also nicht, ich wiederhole, NICHT dafür qualifiziert, eben eine Fortbildung zum Netzwerker zu machen, weil er keine 5 Jahre sozialversicherungspflichtig gearbeitet hat? Oder wollt Ihr da keine Behinderten hinschicken?
(Ich habe eine seelische Schwerbehinderung, nebenbei bemerkt)

Ihr wundert euch über Fachkräftemangel? Kein Wunder!

Ich erzähle euch jetzt eine Geschichte. Die Geschichte von Dexter und der Einmalbewerbung. Ich habe eine(!) Bewerbung nach Island geschickt. EINE! Ich habe innerhalb von 2 Tage das Jobangebot da gehabt und darf mich bereits auf meinen Umzug nach Island vorbereiten. Ich arbeite dann im Computerbusiness wie ichs schon immer wollte. Mehr verrate ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Meine Bildung entspricht in Amerika 4 Jahren Collegeoberstufe (2 Jahre für Erweiterter RSA und 2 Weitere für FOS Wirtschaft). In Deutschland zählen aber nur Papiere, nicht Erfahrungen. Was sagt ein Zettel darüber aus, wie ich von Amiga500 bis OberklassenPC alles Blind reparieren und zusammenbauen kann? Welcher Zettel bescheinigt mir Private Fortbildungen? Und wer stellt für sowas Zettelchen aus?

In Zeiten der globalen Vernetzung sollte man nicht mehr auf stumpfe Zettelchen setzen, denn jeder kann sich mittlerweile privat, vom Heimcomputer aus bequem fortbilden. Man denke an Wikipedia und diverse andere Portale. Ich halte nach wie vor Wissen für das höchste Gut des Menschen.

Wenn alles innerhalb der nächsten Wochen klappt, lege ich noch einen dicken Haufen vor die Agentur für Arbeit. Tschüss und Danke für den Fisch, Deutschland.

Keine Angst, wenn ihr mir weiter so treue Leser bleibt, dann werde ich euch auch weiter mit meinen Texten quälen. UNd wenn nicht, dann auch. So, bääääh!

So far; Dexter